Seit zwei Jahrzehnten ist der gebürtige Tscheche Jiri Lokaj
der verlässliche Punktegarant in der 1. Herrenmannschaft des TCT. Der Ausnahmekönner ist weiter mit dem Schläger und Filzball bei
nationalen Turnieren in der Schweiz und Österreich aktiv und erfolgreich. Erst
im  Sommer 2022 hat er die Nummer 50 der Schweiz geschlagen. „Mein
größter Erfolg im Jahr 2022“, wie Lokaj, der im Alter von drei Jahren erstmals
einen Tennisschläger in der Hand hielt, in der Rückschau betont.

Dabei geht es Lokaj vorrangig nicht mehr um
Meisterschaften und Pokale: „Der Spaß am Tennis steht für mich im Vordergrund.
Und dass ich gesund wieder vom Platz kommen“, fügt er mit einem Schmunzeln an.
Ambitioniert ist der in Liechtenstein wohnhafte Jiri Lokaj aber weiterhin.
Schließlich habe er im abgelaufenen Jahr mehr als zehn Turniere gespielt und
Meisterschaften in der Schweiz und Österreich bestritten. Das zeigt auch sein
Schweizer Ranking: Lokaj ist trotz fortgeschrittenem Tennisalter im Januar 2023
die Nummer 85 der Eidgenossen – zu seinen Hochzeiten kletterte er in diesem
Ranking gar auf Position 21.

Dem TC Tailfingen hält der hauptberufliche Tennislehrer
weiter die Treue. „Es macht mir in Tailfingen einen Riesenspaß. Ich spiele
gerne mit meinen Mannschaftskollegen.“ Den deutschen Vereinssport möchte er
nicht missen und ist daher auch wieder in der diesjährigen Sommerrunde auf der
Tailfinger Anlage zu sehen.

Der Erfolg der 1. Herrenmannschaft in der Bezirksoberliga
ist auch wieder maßgeblich von Lokaj abhängig, der extra einfache zweieinhalb
Stunden Autofahrt aus Liechtenstein auf sich nimmt, um die Gegner regelmäßig zu
deklassieren. Der Tscheche war bereits in der höchsten deutschen Leistungsklasse vertreten. Bis in die Oberliga hat er
den TC Tailfingen geführt. „In der aktuellen Spielklasse bekomme ich aber zu
wenige Gegner, bei denen ich Resultate machen könnte“, erklärt er die Abstufung
im LK-System.

Zum TC Tailfingen gekommen ist er durch Zufall. Ein
Bekannter hätte ihn damals bei einem Spiel in Herbertingen im Kreis Sigmaringen
angesprochen, ob er nicht für den TC Tailfingen spielen wolle. Und kurz später
stand er auf den Tennisplätzen auf Langenwand und fügte sich bis heute nahtlos
in die Truppe ein – ohne jegliche Star-Allüren und auf Freiwillligenbasis.

In seiner Heimat Vaduz widmet sich Lokaj in seinem
Trainerberuf nun vermehrt dem Breitensport. „Früher war ich als Trainer auch im
Wettkampftennis aktiv.“ Das lasse sein Alter aber nicht mehr zu. Vom Profisport
zu leben war leider keine Option. „Dafür muss man zu den besten 100
Tennisspielern der Welt gehören.“ Der 46-Jährige habe mit seinen Turniersiegen
aber immer nur Beträge rund um die 2000 Schweizer Franken gewonnen. Auf Dauer
zu wenig – und auch der Spaß hätte darunter gelitten.